Programmhinweis und Stellungnahme ECHTES LEBEN (ARD)

Für meinen Dokumentarfilm Unzertrennlich habe ich ursprünglich fünf Familien etwa ein Jahr lang begleitet, in denen es neben einem lebensverkürzend erkrankten Kind oder Kind mit Behinderung mindestens ein „gesundes“ Geschwister (-Kind) gibt. In Unzertrennlich haben wir aus Platzgründen nur vier dieser Familien porträtieren können. Da ich aber jeder Familie den Raum geben wollte ihre Geschichte zu erzählen, bin ich sehr froh, dass ich Jana und ihre Familie im Rahmen der ARD-Sendung Echtes Leben porträtieren durfte.
 
Die Sendung läuft am 01.03.2020 um 17:30 Uhr in der ARD.
Leider hat die Redaktion der Sendung sich gegen jeden unserer Titelvorschläge entschieden und der Folge, gegen meinen expliziten Wunsch und Willen, den Titel „Meine behinderte Schwester und ich“ gegeben. Der Titel ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern klingt in meinen Ohren auch diskriminierend. Ich möchte mich, zusammen mit den porträtierten Familien, von dem Titel distanzieren. Auch wenn es so wirkt, der Titel ist kein Zitat einer unserer Protagonist*innen. Diese nennen ihre Geschwister mit Behinderung oder Erkrankung immer bei ihrem jeweiligen Namen und reduzieren sie nicht auf diesen Aspekt ihres Daseins.
 
Ich glaube es ist wichtig, dass wir die Familien in ihrer besonderen Situation, aber auch in ihrer eigenen Normalität wahrnehmen, Vorurteile ab- und Respekt aufbauen. Deshalb freue ich mich, trotz des Titels, über jeden Menschen, der die Folge anschaut. Jana, ihre Familie und die Geschwistergruppe des Verein für Krebskranke Kinder Kassel e.V. haben es verdient, dass ihre Geschichten gehört werden.
Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Gustaf und seiner Familie, die auch in Unzertrennlich zu sehen waren und die auch Teil der Episode für Echtes Leben sind.
Mehr zur Sendung erfahren Sie hier.